Becker weist Vorwürfe zu Äußerungen über Depressionen zurück

Becker weist Vorwürfe zu Äußerungen über Depressionen zurück

Frankfurt a.M. (epd). Der ehemalige Tennisprofi Boris Becker hat Kritik an seinen Äußerungen über die Depression der Tennis-Spielerin Naomi Osaka zurückgewiesen. Er sei falsch zitiert worden, schrieb Becker am Freitag in einem Beitrag bei Instagram. Depressionen seien eine „ganz tückische“ Krankheit, er habe vor Jahren ein Familienmitglied verloren, fügte er hinzu.

Die Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, Teresa Enke, hatte Becker für eine Äußerung in der britischen Zeitung „The Times“ kritisiert. „Lieber Boris Becker, Dein Ernst? Naomi Osaka ist nicht gesund! Depression ist keine Frage von Geld, Erfolg oder Luxus - Depression ist eine Krankheit, die leider jeden erwischen kann“, erklärte sie. Enke ist die Witwe des ehemaligen Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm. Die Anfang 2010 gegründete Stiftung fördert die Aufklärung über die Krankheit Depression.

Becker hatte Osaka in einem Interview mit der „Times“ dafür kritisiert, dass sie psychische Probleme als Grund für ihren Rückzug von wichtigen Turnieren genannt hatte. Sie gehe mit dem Druck im Tennis nicht professionell um: „Du bist 23, du bist gesund, du bist reich, deiner Familie geht's gut - wo ist da der verdammte Druck?“ Laut Becker soll die „Times“ ihn falsch zitiert haben. Vielmehr soll er Osaka geraten haben, eine Pause zu machen, sich Hilfe zu holen und erst wieder auf den Tennisplatz zurückzukehren, wenn sie es könne. Diese Aussage habe es leider nicht in die Schlagzeilen geschafft, so Becker.