Wiesbaden (epd). Die früher auch als britische Mutation bezeichnete Alpha-Variante des Coronavirus hat Kindern in hessischen Kitas offenbar kaum Probleme bereitet. Das geht aus einer Studie hervor, die Sozialminister Kai Klose (Grüne) und die Virologin Sandra Ciesek von der Frankfurter Uniklinik am Donnerstag in Wiesbaden vorgestellt haben. Von allen 756 Kindern und 226 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 46 Kitas in Hessen, die im Mai und Juni vier Wochen lang daran teilgenommen hatten, war demnach kein einziger PCR-Test positiv.
Im Gegensatz zu der nun präsentierten Untersuchung „Safe-Kids-III“ waren bei der vorausgegangenen Studie „Safe Kids II“ im Januar und Februar noch drei akut am Coronavirus erkrankte Kita-Kinder ausgemacht worden. Hinzu kamen vier weitere Kinder und eine Erzieherin, bei denen die Befunde eine zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr übertragbare Infektion ergaben.
Symptome von Covid-19 wiesen den Angaben zufolge bei der Untersuchung keine dieser insgesamt acht Personen auf. Ciesek wies aber darauf hin, Rückschlüsse auf die Wirkung der zurzeit grassierenden Delta-Variante könnten aus den beiden Studien nicht gezogen werden. Minister Klose betonte, die Entwicklung werde genau beobachtet, und bei wieder steigenden Inzidenzen könne schnell reagiert werden.
Das Corona-Kabinett der Landesregierung hatte kürzlich die Corona-Bestimmungen in den Kitas weiter gelockert. So wurde die Vorschrift aufgehoben, dass die Kindergarten-Gruppen nicht mehr gemischt werden dürfen. Klose wies daraufhin, dass die geltende Corona-Verordnung in Hessen gemäß den gesetzlichen Vorgaben ohnehin nach vier Wochen auslaufe und dann neu entschieden werden müsse. Der Minister betonte zugleich, dass die Zahl der geimpften Menschen inzwischen deutlich zugenommen habe und weiter steige. Die Studie habe jedenfalls gezeigt, dass die Alpha-Variante des Coronavirus bei Kindern nicht so ansteckend gewesen sei wie befürchtet.