Berlin (epd). Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, hat in der Klimadebatte eine stärkere Berücksichtigung sozialer Aspekte gefordert. Klimaschutz müsse „stärker mit Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit zusammengedacht“ werden, sagte Bentele der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Montag).
„Wenn wir Verkehr reduzieren wollen, brauchen wir Alternativen.“ Benötigt werde ein ökologischer, gut ausgebauter und hoch frequentierter Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), „der für alle Menschen nutzbar ist, insbesondere auf dem Land“. Es müsse für Barrierefreiheit gesorgt werden „und der ÖPNV muss bezahlbar sein“.
Auch für Kinder, Jugendliche, alte Menschen oder Menschen, die keine Arbeit haben, müsse Mobilität erschwinglich sein. „Am Ende muss der ÖPNV auch günstiger sein als das Auto, dann ist er eine attraktive Alternative.“ Zur Finanzierung sollten diejenigen, „die mit dicken Autos lange Strecken fahren und ein höheres Einkommen haben“, einen größeren Beitrag leisten: „Sie dürfen nicht - wie es momentan der Fall ist - sogar noch von der Pendlerpauschale profitieren“, sagte Bentele.
Weiter sagte die VdK-Präsidentin: „Mit höheren Benzinpreisen wird zwar etwas für den Klimaschutz, aber nichts für die soziale Gerechtigkeit getan.“ Alle Menschen müssten mobil sein können. Jeder müsse seinen Arbeitsplatz, seine Verwandten, seine Freunde, ärztliche Versorgung, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten erreichen können. „Manche Menschen sind leider auf das Auto angewiesen“, so Bentele.