Bayerns Innenminister sagte dem Radiosender Bayern2 am Montagmorgen. Es gebe zudem weitere Aussagen, wonach der 24-jährige Somalier davon gesprochen haben soll, die Tat sei „sein persönlicher Beitrag zum Dschihad“.
In der Obdachlosenunterkunft, in der der Tatverdächtige seit einiger Zeit lebt, hätten die Ermittler „einiges an Material gefunden, was auf islamistisches Propagandamaterial hindeutet“, sagte Herrmann. Dem Minister zufolge hatten die bisherigen Auffälligkeiten des Würzburger Täters nicht für eine Abschiebung gereicht: „Ich persönlich bin ja ganz klar der Meinung, dass Personen, die gefährlich sind, die schwere Straftaten begangen haben, so schnell wie möglich wieder abgeschoben werden.“ Bei dem Somalier lagen die Voraussetzungen nicht vor, weil es keine Strafanzeigen gab.
Der Terrorexperte des Londoner King's College, der aus Würzburg stammende Peter Neumann, sagte der „Main-Post“ (Montag) allerdings, er vermute nicht, dass der Täter der Islamistenszene angehöre. Er gehe vielmehr davon aus, dass sich der Täter - wie bei der Messerattacke 2017 in Hamburg - „nur an die islamistische Ideologie drangehängt hat“. Der Täter in Hamburg und der Tatverdächtige in Würzburg hätten offenbar erhebliche psychische Probleme. Das schließe zwar eine islamistische Motivation nicht völlig aus. Aber bislang habe keine Terrororganisation die Tat für sich reklamiert.
Am Freitagabend hatte ein 24-jähriger Somalier in Würzburg drei Frauen im Alter von 82, 49 und 24 Jahren in einem Kaufhaus mit einem Küchenmesser erstochen. Nach der Tat verletzte der Mann noch mehrere Personen teils schwer, darunter drei Frauen im Alter von 39, 52 und 73 Jahren sowie ein 11-jähriges Mädchen und einen 16-Jährigen. Die Ermittler stufen den Mann momentan als psychisch belasteten Einzeltäter ein. Sie prüfen aber auch ein mögliches islamistisches Motiv.