Sechs Tatverdächtige nach Stadion-Krawallen ermittelt

Sechs Tatverdächtige nach Stadion-Krawallen ermittelt
Vor anderthalb Monaten kam es am Dresdner Harbig-Stadion zu schweren Ausschreitungen. Inzwischen sucht die Polizei mit Plakaten nach den Rädelsführern - mit Erfolg.

Dresden (epd). Knapp sechs Wochen nach den Ausschreitungen am Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion hat die Polizei sechs Tatverdächtige ermittelt. Die Männer im Alter zwischen 16 und 34 Jahren hätten sich selbst gestellt, teilte die Polizei am Freitag mit. Seit Donnerstag hatten Polizei und Staatsanwaltschaft mit Plakaten öffentlich nach 20 mutmaßlichen Rädelsführern der Krawalle gefahndet.

Zunächst hatten sich vier Tatverdächtige gestellt, der erste davon bereits eine halbe Stunde nach Veröffentlichung der Fotos. Am Freitag meldeten sich zwei weitere Tatverdächtige im Alter von 17 und 23 Jahren. Damit seien sechs Tatverdächtige zweifelsfrei identifiziert worden, erklärte die Polizei.

Außerdem gingen 24 Hinweise zu 13 weiteren Personen ein, die nun geprüft würden. Den mutmaßlichen Tätern werde schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen.

Die Polizei hatte nach den Ausschreitungen am Rande eines Fußballspiels am 16. Mai eine alarmierende Bilanz gezogen: Demnach waren bei dem Einsatz rund um das Rudolf-Harbig-Stadion 185 Beamte verletzt worden. Mindestens 500 Gewaltbereite hatten nach Polizeiangaben unvermittelt und massiv Polizisten mit Pyrotechnik, Flaschen sowie Steinen angegriffen. Fußballfans hatten den Aufstieg von Dynamo Dresden in die zweite Bundesliga gefeiert.

Die Polizei hatte wegen der Corona-Pandemie appelliert, nicht zum Stadion zu kommen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. In den sozialen Netzwerken wurde allerdings dazu aufgerufen, den Dynamo-Aufstieg gemeinsam zu feiern. Mehrere tausend Fußballfans versammelten sich daraufhin in der Nähe des Dresdner Stadions.