Frankfurt a.M., Bamako (epd). Bei einem Anschlag auf die internationale Stabilisierungsmission Minusma in Mali sind mehrere Menschen verletzt worden, darunter offenbar auch Soldaten der Bundeswehr. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr bestätigte am Freitag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd), dass es einen Zwischenfall gegeben habe, bei dem deutsche Soldaten betroffen waren. Die UN-Mission Minusma teilte mit, bei einem Anschlag in der Region Gao seien am Freitagmorgen mindestens 15 Blauhelm-Soldaten verletzt worden.
Ein Lager nahe des Orts Ichagara in Nord-Mali war laut Minusma Ziel eines mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugs gewesen. Die Verletzten seien evakuiert worden. Zu den Hintergründen oder den Tätern war zunächst nichts bekannt. Auch der Bundeswehr-Sprecher nannte keine Details. Die Sprecherin für Verteidigungspolitik der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erklärte auf Twitter, laut seriöser Quellen seien mehrere Bundeswehrsoldaten schwer verwundet worden, für weitere Spekulationen sei es jedoch noch zu früh.
Seit einem Putsch und einem Aufstand bewaffneter Gruppen, die 2012 den Norden des westafrikanischen Landes besetzt hatten, kommt es in Mali und den angrenzenden Ländern verstärkt zu Gewaltausbrüchen, Anschlägen islamistischer Gruppen und Entführungen. Die Mission Minusma, an der auch die Bundeswehr mit bis zu 1.100 Soldaten beteiligt ist, gilt mit fast 250 Todesopfern als der derzeit gefährlichste Einsatz der Vereinten Nationen.