Berlin (epd). Die Deutsche Kommission Justitia et Pax schließt sich Forderungen der WHO nach weltweiten Zugängen zu Impfstoffen an. Eine rasche Ausweitung von Produktionskapazitäten sei notwendig, teilte die Kommission am Mittwoch in Berlin mit. Hierzu müssten Patentrechte ausgesetzt oder rasch Lizenzen weitervergeben werden. Die gerechte Verteilung von Impfstoff sei auch eine Frage der „politischen Klugheit“, sagte der Vorsitzende, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, laut Mitteilung. Denn die Pandemie mache nicht vor staatlichen Grenzen halt.
Bereits vor der Pandemie habe die ungleiche Verteilung des globalen Wohlstands, insbesondere auch im Gesundheitsbereich, dazu geführt, dass schon seit Jahrzehnten vergleichsweise einfache und kostengünstige lebensrettende Interventionen einem großen Teil der Weltbevölkerung nicht zur Verfügung stehen, hieß es weiter in der Erklärung mit dem Titel „Gerechtigkeit und Solidarität in der internationalen Verteilung von Corona-Impfstoffen“.
Wilmer rief dazu auf, alles mögliche zu unternehmen, um die Gesundheitssysteme der Länder des globalen Südens vor dem Zusammenbruch zu bewahren und Menschenleben zu retten. Justitia et Pax forderte die westlichen Regierungen auf, die Bevölkerung der Länder des globalen Südens an den Entscheidungen zur Impfstoffversorgung teilhaben zu lassen.
Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Die Kommission erarbeitet kirchliche Beiträge zur Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik Deutschlands und entwickelt Konzepte für die internationale Arbeit der katholischen Kirche.