Die Pandemie stelle „sehr grundsätzlich die Frage, inwiefern unsere Art zu leben und zu wirtschaften, die Pandemie begünstigt, vielleicht sogar verursacht hat“, schreibt Jung in einem Gastbeitrag in der Juni-Ausgabe von „PRINT&more“, dem Magazin des Verbandes der deutschen Zeitschriftenverleger. Deshalb müsse beispielsweise das Mobilitätsverhalten weiter überdacht und die Frage nach einer gerechten Verteilung von Ressourcen auf der Welt deutlicher gestellt werden als bisher.
Gefragt sei eine „wirkliche gesellschaftliche Transformation“, hebt Volker Jung in dem Beitrag hervor. Dabei könne etwa die Digitalisierung helfen. Video-Konferenzen hätten bereits viele analoge Zusammenkünfte ersetzt, für die ansonsten ein erheblicher Reiseaufwand nötig gewesen wäre. Der Kirchenpräsident verweist aber zugleich auf „Einsamkeitserfahrungen und seelische Belastungen“ in einer rein digitalen Arbeitswelt.
Deshalb seien alle Veränderungen „als wirkliche Gestaltungsaufgabe und Lernprozess zu verstehen“. Grundsätzlich sei dafür zunächst die Frage zu klären, „wer wir als Menschen sind, was unser Menschsein ausmacht und wie wir leben wollen“, schreibt Jung. Dabei stehe die Sorge um das eigene seelische Wohlbefinden in einer engen Verbindung zu der Frage, „was andere Menschen brauchen, diejenigen in meiner Nähe und diejenigen, an anderen Orten dieser Welt“.
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