Frankfurt a.M. (epd). Trotz einer starken Verkehrsreduzierung während der Corona-Pandemie sind Umweltverbände einem Bericht zufolge nicht zufrieden mit den Folgen des Lockdowns. Wirkliche Lockdown-Effekte zugunsten der Tierwelt, wie ein extrem verringertes Verkehrsaufkommen oder die Abwesenheit von Menschen in den Parks, habe es nur in den ersten paar Wochen der Pandemie gegeben, erklärte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) laut dem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Vom WWF hieß es, die Pandemie sei vor allem weltweit gesehen „kein Verbündeter des Naturschutzes“ gewesen. Die Deutsche Umwelthilfe fürchtet nach eigenen Angaben sogar eine Verschlechterung.
Der Nabu erklärte, weil die Menschen mehr in die heimischen Wälder gingen, seien sogar Schäden zu beobachten. Das Wildcampen nehme zu, es seien Brutgelege von Seevögeln zerstört, Abfälle liegengelassen und Feuer in trockenen Wäldern gemacht worden.
Der WWF beklagte, die Entwaldung in Afrika, Asien und Südamerika habe in der Pandemie zugenommen. In Afrika und Asien hätten Wildhüter ihre Jobs verloren, weil Touristen fehlten. Daher hätten Wilderer ungestört ihr Unwesen treiben können.
Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, sagte, viele Menschen hätten sich in der Corona-Zeit abgewöhnt, Bahn oder Bus zu fahren, und seien aufs Auto umgestiegen. Die verringerte Mehrwertsteuer Ende 2020 bezeichnete er als „Konjunkturprogramm zum Abverkauf von Pkw mit Verbrennungsmotor“.