Brüssel, Luxemburg (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine Reform der europäischen Gesundheitsbehörden ausgesprochen. „Wir wollen eine Gesundheitsunion auch mit starken Gesundheitsbehörden“, sagte Spahn am Montag vor einem EU-Gesundheitsministerrat in Luxemburg Dafür sei eine Reform „des europäischen Robert Koch-Institutes, sehr sehr wichtig“, erklärte Spahn mit Blick auf das Europäische Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm und unter Anspielung auf das deutsche nationale Institut in Berlin.
Das ECDC solle über mehr Personal und Geld verfügen „aber vor allem auch mehr Möglichkeiten, Informationen zusammenzuführen, auszuwerten“ sowie wissenschaftlichen Rat zu geben. Dies sei gerade für kleinere EU-Länder ohne eigene nationale Institute wichtig. Das ECDC ist die Stelle, die zum Beispiel die Karten mit den Corona-Risikogebieten in Europa erstellt. Spahn drang zudem auf eine Reform der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Amsterdam, die die Zulassung der Corona-Impfstoffe empfiehlt. In der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig Schnelligkeit bei deren Aufgaben sei.
Die Minister wollen sich auch über die Fortschritt beim neuen EU-Impfzertifikat austauschen, das das Reisen in der EU erleichtern soll. Man werde über den Stand und „Anpassungsbedarf“ sprechen, sagte Spahn. In Deutschland werde noch am Dienstag die Marke von fünf Millionen ausgegebenen Zertifikaten überschritten, kündigte er an.