Greenpeace will "entliehene" Zündschlüssel in Süddeutschland zeigen

Greenpeace will "entliehene" Zündschlüssel in Süddeutschland zeigen

Hamburg (epd). Nach der Greenpeace-Aktion gegen Verbrennungsmotoren im Emder Verladehafen will die Umweltschutz-Organisation die aus ihrer Sicht „entliehenen“ Autoschlüssel der Öffentlichkeit präsentieren. Die Schlüssel sollten an diesem Freitag (28. Mai) an einem Ort in Süddeutschland gezeigt werden, an dem die Klimakrise besonders deutlich werde, teilte Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mit.

Bei der Aktion hatten 30 bis 40 Aktivisten am Mittwoch nach eigenen Angaben gut 1.500 Zündschlüssel von Neuwagen des Volkswagen-Konzerns mit Diesel- oder Benzinmotoren abgezogen und mitgenommen, darunter Modelle von Porsche, Audi und VW. Die Polizei sprach von rund 400 entwendeten Schlüsseln. Sie stellte die Personalien von 14 Aktivisten fest und beschlagnahmte bei ihnen einige der Schlüssel.

Bei der Aktion in Emden sei es nicht darum gegangen, ein Verladen der Autos zu verhindern, erklärte Greenpeace. Ziel sei es, auf klimaschädliche Motoren hinzuweisen. „Unternehmen müssen so schnell wie möglich aufhören, fossile Energien zu verbrennen“ sagte der Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Das gilt auch für den Volkswagen-Konzern, der noch viel zu lange klimaschädliche Verbrenner verkaufen will.“ Volkswagen müsse die Entwicklung weiterer Diesel und Benziner sofort stoppen.

Die Umweltorganisation erklärte, aus Sicht der Internationalen Energie Agentur (IEA) dürften weltweit ab dem Jahr 2035 keine weiteren Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden, um den Temperaturanstieg unter der kritischen Grenze von 1,5 Grad zu halten. In Europa müsse dieser Umstieg auf saubere Antriebe bereits 2028 abgeschlossen sein, forderte Greenpeace - in Deutschland als Land mit vielen verkauften Neuwagen bereits 2025.