Dresden (epd). Im Fall eines von Abschiebung bedrohten pakistanischen Christen aus dem sächsischen Meißen ist noch immer keine humanitäre Lösung in Sicht. Keiner der in den Behörden zuständigen Verantwortlichen habe eine zufriedenstellende Antwort gegeben, sagte der SPD-Abgeordnete und Theologe Frank Richter am Donnerstag in Dresden. Faisal Jahangir sei ausreisepflichtig. In Pakistan müsse der katholische Christ religiöse Verfolgung fürchten.
Jahangir lebt seit 13 Jahren in Deutschland, seit einiger Zeit im sächsischen Meißen. Er ist erwerbstätig und seit 2020 mit einer Deutschen verheiratet. Er soll nun nach Pakistan reisen, um dort in der Deutschen Botschaft ein Visum für die Familienzusammenführung zu beantragen. Erst danach soll er nach Deutschland zurückkehren können. Eine Abkürzung des Behördenweges gibt es offenbar nicht. „Zwischen behördlicher Behandlung und der Lebenswirklichkeit des Mannes klafft eine Lücke“, kritisierte Richter.
Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hatte keine Möglichkeit für eine Ausnahmeregelung gesehen. Jahangir habe keinen Anspruch auf Asyl und sei daher ausreisepflichtig. Auch ein Härtefallersuchen war gescheitert. Nach dem Willen der Behörden muss der Pakistaner ausreisen.
Er war im März während eines regulären Besuchstermins im Landratsamt Meißen verhaftet und ins Abschiebegefängnis gebracht worden. Nach Intervention des katholischen Dresdner Bischofs Heinrich Timmerevers kam er wieder frei.