Düsseldorf (epd). Kinder- und Jugendärzte warnen vor einer Verschleppung psychiatrischer Therapien für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie. „Wir beobachten im Moment, dass Kinder im ambulanten und stationären Bereich für eine Diagnostik oder Therapie deutlich längere Wartezeiten hinnehmen müssen“, sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der „Rheinischen Post“ (Samstag). Deswegen müsste Therapien in einigen Fällen deutlich intensiver oder auch länger geführt werden.
Der Berliner Kinderarzt mahnte, erste Symptome psychischer Mehrbelastungen könnten sich für Kinder zu psychiatrischen Krankheiten entwickeln. „Dies sehen wir im Alltag in der Pandemie zunehmend“, erklärte Maske. Kinder und Jugendliche litten nun seit mehr als einem Jahr unter Schul- und Kitaschließungen. „Es wird Zeit, den Kindern und Jugendlichen ihre Rechte auf Bildung zurückzugeben und so auch die sekundären Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche zu reduzieren“, forderte der BVKJ-Sprecher.