Düsseldorf (epd). Selbsthilfeverbände behinderter und chronisch kranker Menschen kritisieren das für Juni angekündigte Ende der Priorisierung bei Corona-Impfungen. Dieses Vorgehen stoße bei den 120 Mitgliedsverbänden der BAG Selbsthilfe auf großes Unverständnis, erklärte Bundesgeschäftsführer Martin Danner am Donnerstag in Düsseldorf.
Wegen des Impfstoffmangels seien viele chronisch kranke und behinderte Betroffene in der Priorität 3 noch nicht geimpft, obwohl sie besonders gefährdet seien. „Und jetzt, wo die Impfungen endlich in Schwung kommen, werden sie durch die Aufhebung der Impfpriorisierung praktisch von gesunden Menschen von hinten in der Schlange überrannt, weil sie in dem allgemeinen Termingerangel vielfach den Kürzeren ziehen“, kritisierte Danner.
Schon jetzt gebe es einen Ansturm auf Termine bei den Hausärzten. „Dieses fragwürdige Anfachen von Konkurrenz um den nach wie vor knappen Impfstoff hätte durch eine spätere Aufhebung der Priorisierung nach Durchimpfung der Risikogruppen vermieden werden können,“ erklärte Danner.