Dabei hätten sie zunächst und offenbar unter Einsatz schwerer Technik noch ein als besonders sicher geltendes Vorhängeschloss knacken können.
Nach Einschätzung des Küsters, der den Vorfall entdeckte, müssen die Diebe bereits am Freitag am Werk gewesen sein. Allerdings hätten sie die Sicherheitstechnik der mittelalterlichen Spendenbüchse unterschätzt. Der auf einem Stein befestigte Opferstock sei nicht ohne Weiteres zu öffnen. Zudem würden weitere Sicherungen den Diebstahl des Kirchengroschens verhindern, sagte Augustinerpfarrer Bernd Prigge, ohne Details zu verraten.
"Verzweifelte mögen lieber klingeln"
"Nach dem Diebstahl unseres Nagelkreuzes im letzten Jahr aus dem Ort der Stille sind wir bestürzt über einen erneuten Versuch, etwas aus der Kirche zu stehlen", erklärte er. Trotz dieser schlechten Erfahrungen werde die Kirche weiter ganztägig offen bleiben. Ärgerlich sei, dass die Langfinger den Erlös völlig falsch eingeschätzt hätten. Der Spendenbehälter werde regelmäßig geleert. "Verzweifelte mögen bitte lieber bei mir klingeln", bot der Pfarrer an.
Der Reformator Martin Luther (1483-1546) lebte von 1505 bis 1511 als Mönch im Augustinerkloster. Das historische Ensemble beherbergt heute eine evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte.