Frankfurt a.M. (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht vorerst keine Chance für Frauen, in der katholischen Kirche Priesterin zu werden. Er sei sicher, dass diese Frage nicht in wenigen Jahren geklärt werden könne, sagte der Limburger Bischof am Samstag auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main. Diese Frage hätten zuletzt die drei Päpste Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus als beantwortet erklärt, „da können wir als deutsche Katholiken nichts dran ändern“.
Allerdings gebe es Bewegung bei der Zulassung von Frauen ins Diakonat, fügte Bätzing hinzu. Denn Papst Franziskus habe im vergangenen Jahr nach 2016 zum zweiten Mal eine Expertenkommission dazu eingesetzt.
Der Limburger Bischof machte deutlich, dass er sich bei Fragen wie der Zulassung von Frauen in geistliche Ämter und der Segnung von homosexuellen Paaren in einem Dilemma befinde: Auf der einen Seite sehe er die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland, die die Haltung des Vatikans nicht mehr akzeptieren wollten. Demgegenüber stehe die Glaubenslehre der römisch-katholischen Weltkirche.
Seine Aufgabe als Vorsitzender der Bischofskonferenz sehe er auch darin, diese Dilemmata in den Vatikan weiterzumelden, so wie er es etwa im März nach dem kategorischen Nein der Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Paare getan habe. Er selbst sei der Meinung, dass homosexuelle Paare, die in Treue und Vertrauen sowie auf der Grundlage des Evangeliums zusammenlebten, auch den kirchlichen Segen bekommen sollten. „Wir brauchen dringen Lehrentwicklungen in dieser Frage“, betonte Bätzing.
Allerdings stehe er zu seiner Ablehnung der Segnungsgottesdienste-Aktion #liebegewinnt von Anfang Mai, weil sie etwas „Demonstratives und Provokatives“ gehabt habe und in der Sache nicht weiterführe. Er selbst habe in seiner Zeit als Bischof in Limburg sehr viele Gespräche mit gleichgeschlechtlichen Paaren geführt, „das hat meine Haltung sehr verändert“, sagte Bätzing.