Bonn, Münster (epd). Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes als „historisch“ gewürdigt. Der Beschluss habe dem Klimaschutz „zusätzlichen Schwung verliehen“, erklärte der für Umwelt- und Klimafragen zuständige Weihbischof Rolf Lohmann, wie die Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte. Die Richter hätten die Freiheitsrechte junger Menschen als gefährdet angesehen, wenn Klimaschutzmaßnahmen heute unterblieben, so der Münsteraner Weihbischof. Ambitionierter Klimaschutz könne damit als Ausdruck von Generationengerechtigkeit angesehen werden.
Lohmann begrüßte die bevorstehenden Beratungen des Bundestages über verschärfte Klimaziele. Doch sei es mit der Verkündigung von Zielen nicht getan. Entscheidend sei deren stetige, planbare Umsetzung, dabei müssten „zunehmend dicke Bretter gebohrt werden“, sagte der Weihbischof des Bistums Münster. Tatkräftiger und wirksamer Klimaschutz werde „allen Gliedern der Gesellschaft etwas zumuten“.
Als zentrales Instrument für den Klimaschutz nannte Lohmann eine einheitliche Bepreisung von CO2 - die Furcht vor finanziellen Mehrbelastungen dürfe dabei nicht im Wege stehen. Auf längere Sicht vermeide Klimaschutz „Schäden an Mensch und Schöpfung, an Wirtschaft und Gesellschaft“ - er lohne sich, betonte der Umweltexperte der Bischofskonferenz. Der soziale Ausgleich müsse aber bei der Umsetzung von Maßnahmen hinreichend Berücksichtigung finden.