Jerusalem, Frankfurt a.M. (epd). Der evangelische Propst in Jerusalem, Joachim Lenz, hat zum Gebet für die Menschen in Israel und den angrenzenden Gebieten aufgerufen. „Auf eine schnelle Beruhigung deutet leider gerade kaum etwas. Die Menschen hier machen sich große Sorgen“, sagte Lenz am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Zur Beilegung des bewaffneten Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern sieht Lenz die Staatengemeinschaft in der Pflicht: „Politische Ideen, Hilfen, Garantien, Visionen müssen her.“ Beide Seiten müssten endlich wieder miteinander reden. „Das klingt einfach, geschieht seit Jahren aber faktisch nicht mehr. Vielleicht endet die offene Gewalt ja in ein paar Tagen; es wird dann aber irgendwann wieder hoch kommen“, so der evangelische Theologe.
Zu den Raketenschüssen aus dem Gaza-Streifen auf Israel und den Gegenschlägen des israelischen Militärs sagte der Jerusalemer Propst, er maße sich nicht an, eine Lösung für den Konflikt zwischen dem Staat Israel und dem palästinensischen Volk zu kennen. „Ich denke, dass sich beide Seiten als weitgehend isoliert sehen. Ohne Mitwirkung von außen wird sich zwischen den verfeindeten Seiten wohl nichts bewegen“, so Lenz weiter.
Zu den Aufgaben des Propstes in Jerusalem gehört neben der pastoralen Versorgung der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Israel und in den palästinensischen Gebieten auch die Leitung der Stiftungseinrichtungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Jerusalem. Zudem ist er in Israel und in Jordanien Repräsentant der EKD.