Berlin (epd). CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat seine Distanz zum parteiinternen, konservativen Kreis Werteunion erneut unterstrichen. Man brauche keine Werteunion, die sich nur so nenne, Ressentiments schüre und spalte, sagte Laschet am Mittwoch bei der digitalen Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK). Dieser Arbeitskreis sei „die einzige und eigentliche Werteunion“, sagte der CDU-Bundesvorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Dort werde über die Übersetzung des christlichen Menschenbildes in konkretes Handeln diskutiert.
„Deshalb sind mir Leute suspekt, die sich so nennen, sondern mir sind die lieb, die das Ganze jeden Tag leben“, sagte Laschet. In seiner Rede vor evangelischen Mitgliedern seiner Partei betonte Laschet zudem die Gemeinsamkeiten der christlichen Konfessionen beim politischen Engagement. In der Gründungszeit der CDU habe es noch eine Rolle gespielt, ob jemand Katholik oder Protestant gewesen sei. Heute spiele es diese Rolle nicht mehr. In den Kernfragen hätten CDU-Politiker egal welcher Konfession mehr gemeinsam als die Kirchen, die theologische Unterschiede erörtern, sagte Laschet. Diese Unterschiede seien aber zu respektieren.
Der Evangelische Arbeitskreis der Union hält seine Bundestagung traditionell im Rahmen von Kirchentagen ab. Geplant war eine Bundestagung in Frankfurt am Main mit einem Empfang zum Ökumenischen Kirchentag, wie der EAK-Bundesvorsitzende Thomas Rachel (CDU) erinnerte. Der Kirchentag findet wegen der Pandemie dezentral und weitgehend digital statt.