Oaxaca de Juárez, Washington (epd). Die USA und Mexiko wollen stärker gemeinsam gegen die Ursachen von Flucht und Migration in Zentralamerika vorgehen. Darauf einigten sich die US-Außenministerin Kamala Harris und der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bei einer Videokonferenz am Freitag (Ortszeit). Man wolle eine strategische Kooperation eingehen, um die Gründe zu überwinden, die Menschen aus El Salvador, Honduras und Guatemala zur Migration zwingen, heißt es in einer Erklärung aus dem Weißen Haus nach dem Treffen.
Die Regierungen wollen die Arbeitslosigkeit, Entwaldung, Korruption und Gewalt bekämpfen, die in dieser Region viele Menschen zur Flucht bewegen. Man habe sich verpflichtet, „zusammen effektive, menschliche und gerechte Maßnahmen zu suchen, um mit dem Phänomen Migration umzugehen“, erklärte López Obrador.
Jährlich strömen Hunderttausende Migranten und Flüchtlinge an die Nordgrenze Mexikos, um von dort aus in die USA einzureisen. Ein großer Teil von ihnen stammt aus den umliegenden Staaten Zentralamerikas, andere kommen aus Mexiko selbst. Bereits zu Zeiten des US-Präsidenten Donald Trump hatte die mexikanische Regierung aufgrund des Drucks aus Washington Maßnahmen ergriffen, um die Menschen aufzuhalten. So werden beispielsweise bis heute Nationalgardisten gegen die Menschen eingesetzt. Zugleich appellierte López Obrador aber an Trumps Nachfolger Joe Biden, Programme zur wirtschaftlichen Entwicklung in Guatemala, El Salvador und Honduras zu finanzieren.
Nach Bidens Amtsübernahme in Januar hat die Zahl der Menschen, die in die Vereinigten Staaten migrieren wollen, massiv zugenommen. Nach einem Bericht der US-Grenzpolizei CBP hat die Behörde allein im März 172.000 Menschen festgenommen, die ohne gültige Papiere in das Land einreisen wollten. Das waren nach Angaben der US-Regierung so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen ist stark gestiegen.