Berlin (epd). Auch während der Corona-Krise engagieren sich mehr als ein Drittel der Erwachsenen in einem Ehrenamt. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stellte am Donnerstag in Berlin Zahlen vor, wonach die Pandemie ehrenamtliche Aktivitäten zwar stark einschränkt, den Wunsch sich zu engagieren aber nicht bremst.
Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Roten Kreuzes zufolge sind knapp 36 Prozent der erwachsenen Bevölkerung auch während der Pandemie ehrenamtlich tätig, davon 77 Prozent mehrmals im Monat. Zwei Drittel der Engagierten (69 Prozent) berichten allerdings von starken Einschränkungen ihrer Aktivitäten. Mehr als die Hälfte aller Befragten (52 Prozent) kann sich vorstellen, ehrenamtlich tätig zu werden. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil mit 63 Prozent besonders hoch.
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt erklärte, aus den Erfahrungen während der Pandemie müssten einige zentrale Lehren gezogen werden. Es brauche mehr Gesundheits-Fachpersonal, besonders in der Pflege. Der gesundheitliche Bevölkerungsschutz müsse besser aufgestellt werden, und die breite Bereitschaft zum freiwilligen Engagement müsse genutzt werden. Ohne die Hilfsorganisationen und ihre enge Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern, den Ärzteverbänden und Kommunen wäre der Aufbau der Impf- und Testzentren nicht möglich gewesen, sagte Hasselfeldt.
Das Rote Kreuz ist maßgeblich an der Impfkampagne beteiligt. Von insgesamt 434 Impfzentren werden 303 vom DRK selbst oder mit seiner Beteiligung betrieben, außerdem 389 Testzentren. Täglich sind nach DRK-Angaben rund 10.000 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte des Roten Kreuzes bei der Bekämpfung des Coronavirus aktiv.
Das Deutsche Rote Kreuz feiert am 8. Mai, dem Weltrotkreuztag, sein 100-jähriges Bestehen. Bundesweit sind mehr als 430.000 ehrenamtliche und 183.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das DRK tätig.