Frankfurt a.M. (epd). Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die Austragung des 3. Ökumenischen Kirchentags vom 13. bis 16. Mai in Frankfurt am Main verteidigt. Ihn wegen der Corona-Pandemie ganz abzusagen, „wäre in mehrfacher Hinsicht eine Kapitulation vor großen Herausforderungen“ gewesen, sagte der leitende Theologe der hessen-nassauischen Gastgeberkirche dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Kirchentag findet weitgehend digital und dezentral statt.
Gerade jetzt brauche es Gelegenheiten, um hochrelevante Themen zu diskutieren, sagte Jung und nannte etwa die Auswirkungen der Pandemie, den Klimawandel und die Veränderungsprozesse in den Kirchen. Außerdem gebe es bei vielen den Wunsch nach seelischer Stärkung und geistlicher Orientierung. Trotzdem sehe er der Veranstaltung mit gemischten Gefühlen entgegen, etwa was die digitale Beteiligung angehe.
Er freue sich besonders auf die vier Gottesdienste mit den Mahlfeiern am Samstagabend. Vom Ökumenischen Kirchentag gehe die Botschaft aus, dass die wechselseitige Teilnahme an den Mahlfeiern möglich sei, betonte der Kirchenpräsident. So könne zum Beispiel eine evangelische Christin an der Eucharistie teilnehmen, ein katholischer Christ am Abendmahl. Grundlage sei die jeweils persönliche Gewissensentscheidung, „ob ich glaube, dass Christus in der Mahlfeier gegenwärtig ist“.
Jung sagte, der Kirchentag rechne mit Ausgaben von weniger als 20 Millionen Euro und gehe davon aus, dass nicht alle in Aussicht gestellten Mittel benötigt werden. Die hessen-nassauische Gastgeberkirche habe acht Millionen Euro zugesagt und werde diese Zusage auch nicht verändern. Die Kosten für das Umplanen von analog auf hybrid und schließlich auf voll-digital sowie die Kosten für die digitale Umsetzung des Kirchentages seien nicht zu unterschätzen.