Potsdam (epd). Nach dem Gewaltverbrechen im Potsdamer Oberlinhaus mit vier Toten gibt es laut Staatsanwaltschaft weiterhin keine Erkenntnisse über Tathergang und Motive. Dazu seien noch keine Angaben möglich, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Potsdam dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Die 51-jährige tatverdächtige Mitarbeiterin des evangelischen Sozialträgers habe bisher keine Angaben dazu gemacht. Nach der Einweisung der Frau in eine psychiatrische Klinik sei nun eine Begutachtung beabsichtigt. Die Ermittlungen dauerten an.
Die Frau war in der Nacht zu Donnerstag festgenommen worden, nachdem in einer Einrichtung für Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen vier getötete Hilfebedürftige und eine schwer verletzte Bewohnerin gefunden wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte im Lauf des Tages Haftbefehl beantragt. Das Amtgericht Potsdam hatte die Frau dann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Totschlag.
Die Todesopfer seien zwei 31 und 42 Jahre alte Frauen und zwei 35 und 56 Jahre alte Männer, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Frau, die schwerverletzt überlebt hat, sei 43 Jahre alt. In der betroffenen Einrichtung, dem Thusnelda-von-Saldern-Haus in Potsdam-Babelsberg, leben nach Angaben des Trägers Oberlinhaus rund 60 Menschen, die von rund 80 Beschäftigten betreut werden.