Weitere 77 Geflohene seien am Freitagvormittag gerettet worden, darunter elf Frauen und ein Baby, teilte Sea-Watch mit. Sie seien aus einem Schlauchboot in Sicherheit gebracht worden. Nachdem das Schiff bereits am Donnerstag 44 Menschen gerettet hatte, befanden sich 121 Flüchtlinge an Bord.
Derweil wartete die "Ocean Viking" von der Organisation SOS Méditerranée mit 236 Geretteten an Bord auf die Zuteilung eines Hafens. Die Besatzung hatte die Menschen am Dienstag vor der libyschen Küste aus zwei überfüllten Schlauchbooten an Bord geholt. 114 von ihnen sind den Helfern zufolge unbegleitete Minderjährige.
Die "Sea-Watch 4" wurde im vergangenen Jahr mit Hilfe von kirchlichen Spenden zur Rettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer geschickt. Nach ihrer ersten Rettungsmission wurde sie im Hafen von Palermo festgesetzt und erst im März durch einen Gerichtsbeschluss wieder freigegeben. Betreiber ist der 2015 gegründete Berliner Verein Sea-Watch.
Das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Seit Jahresbeginn kamen nach UN-Angaben bei dem Versuch, auf diesem Wege nach Europa zu gelangen, bereits 599 Menschen ums Leben. Im gleichen Zeitraum 2020 waren es 278.