Wiesbaden (epd). Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Vollzeiterwerbstätigen ist seit fast 30 Jahren nahezu konstant geblieben. 2019 lag sie bei 41,0 Stunden, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Zum Vergleich: 1991 waren es 41,4 Stunden. Überlange Arbeitszeiten sind nach Angaben der Statistiker allerdings keine Seltenheit. Fast jede zehnte in Vollzeit erwerbstätige Person (9,7 Prozent) gab 2019 an, gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten.
Einzelne Gruppen von Erwerbstätigen sind den Angaben zufolge unterschiedlich stark von überlangen Arbeitszeiten betroffen. Für Selbstständige gehören lange Arbeitstage besonders häufig zum Alltag: Nahezu die Hälfte (46,3 Prozent) arbeitete gewöhnlich mehr als 48 Stunden in der Woche. Der Anteil war allerdings 1991 mit 61,4 Prozent deutlich höher. Im selben Zeitraum stieg der Anteil von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit überlangen Arbeitstagen von 4,9 Prozent auf 5,4 Prozent im Jahr 2019. Vor allem Führungskräfte arbeiteten sehr lange: Auf fast jede dritte (30,3 Prozent) traf dies zu.
Durch die wachsende Zahl von Teilzeitbeschäftigten ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen seit 1992 deutlich zurückgegangen: 2019 lag sie bei 34,8 Stunden, das waren fast vier Stunden weniger als 1991 (38,4 Stunden). Teilzeitbeschäftigte arbeiteten zuletzt durchschnittlich 19,5 Stunden pro Woche.
Die Arbeit am Wochenende ist inzwischen verbreiteter als vor 30 Jahren. Nahezu jeder vierte Erwerbstätige (24,1 Prozent) arbeitete 2019 regelmäßig an Samstagen. Der Sonntag war zuletzt für etwa jede achte erwerbstätige Person (12,8 Prozent) regelmäßig ein Arbeitstag.