Rom (epd). Papst Franziskus hat den designierten libanesischen Premierminister Saad Hariri am Donnerstag in Audienz empfangen. Bei dem 30-minütigen Gespräch forderte das Kirchenoberhaupt Vatikansprecher Matteo Bruni zufolge alle politischen Kräfte des Landes auf, sich "dringend" für das Wohl der Nation einzusetzen. Franziskus kündigte an, den Libanon zu besuchen, sobald die nötigen Voraussetzungen gegeben sind, wie es mit Blick auf die anhaltende politische Krise und Instabilität in dem Land hieß.
Der Papst appellierte den Angaben zufolge gleichzeitig an die internationale Gemeinschaft, die Versöhnung unter rivalisierenden konfessionellen und politischen Gruppen im Libanon zu unterstützen. Das krisengeschüttelte Land müsse wieder zu einem "Ort der Begegnung, des Zusammenlebens und des Pluralismus" werden, sagte der Papst.
Bei seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie hatte Franziskus vor wenigen Wochen im Irak den Wunsch geäußert, als nächstes den Libanon zu besuchen. Dieser sei in "Lebensgefahr" und nehme dennoch zahllose Flüchtlinge aus Syrien auf, sagte er auf dem Rückflug von Bagdad.