Freiburg (epd). Nach der Nato-Entscheidung über den Truppenabzug aus Afghanistan hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller dem Land weitere deutsche Unterstützung zugesichert. "Wir stehen auch in Zukunft als entwicklungspolitischer Partner an der Seite Afghanistans", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Als zweitgrößter bilateraler Geber in Afghanistan trage Deutschland eine besondere Verantwortung.
"Auch nach dem Abzug internationaler Streitkräfte wird das Land auf internationale Unterstützung angewiesen sein", sagte Müller. Die Nato hatte am Mittwoch nach einer entsprechenden Entscheidung der USA beschlossen, am 1. Mai mit dem Truppenabzug zu beginnen. Er soll am 11. September abgeschlossen sein. Derzeit sind noch etwa 10.000 Soldaten und Soldatinnen in Afghanistan stationiert, darunter bis zu 1.300 deutsche.
Minister Müller bezeichnete die deutsche Entwicklungshilfe für das Land als Erfolg. "Gemeinsam haben wir in Afghanistan in den vergangenen zwei Jahrzehnten große Fortschritte etwa im Gesundheits- und Schulwesen gemacht", sagte er. Die Lebenserwartung sei seit 2001 um neun Jahre gestiegen, das Pro-Kopf-Einkommen habe sich vervierfacht, und die Zahl der Kinder, die zur Schule gehen können, verzwölffacht.
epd kfr