Tübingen (epd). Die Trauerfeier für den katholischen Theologen Hans Küng ist für den 16. April geplant. Sie beginnt um 12.30 Uhr in der Kirche St. Johannes in Tübingen und wird per Livestream übertragen, teilte die Universität Tübingen am Freitag mit. Aufgrund der Corona-Pandemie sei es nicht möglich, vor Ort am Gottesdienst teilzunehmen, hieß es weiter. Küng war am 6. April im Alter von 93 Jahren in Tübingen gestorben.
Der 1928 im schweizerischen Sursee geborene Wissenschaftler war ab 1960 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er kritisierte Strukturen der Katholischen Kirche und die Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes sowie traditionelle Interpretationen christologischer Dogmen. Deshalb hatte ihm die Deutsche Bischofskonferenz Ende 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
Damit er weiter lehren konnte, gliederte die Universität Tübingen Küngs damaliges Institut für Ökumenische Forschung aus der Katholisch-Theologischen Fakultät aus. 1980 wurde Hans Küng fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie Ehrendoktorate von Universitäten weltweit. Die Stiftung Weltethos gründete er 1995, um das von ihm konzipierte "Projekt Weltethos" gesellschaftlich und wissenschaftlich zu etablieren und voranzubringen.