Frankfurt a.M., New York (epd). Die Vereinten Nationen haben sich äußerst besorgt über die Brutalität des Konflikts im Norden von Mosambik geäußert. Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, sagte am Donnerstag (Ortszeit) in New York, die Lage in der Stadt Palma sowie Berichte über Enthauptungen und den Einsatz von Kindersoldaten seien besorgniserregend. Islamisten hatten die Stadt am 24. März angegriffen und nach heftigen Kämpfen mehrere Tage lang besetzt.
Medienberichten zufolge haben die Angreifer mindestens zwölf Menschen enthauptet, darunter möglicherweise auch mehrere Ausländer. Unter den Kämpfern sollen auch Kinder sein. Die afrikanische Staatengemeinschaft SADC hat bei einem Krisengipfel am Donnerstag erklärt, die Gewalt sei abscheulich und könne nicht ohne eine angemessene Reaktion in der Region bleiben. Konkrete Maßnahmen wurden jedoch noch nicht beschlossen.
Der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi hat den Einsatz ausländischer Truppen abgelehnt. Indes trainieren US-Militärs mosambikanische Soldaten, und auch die früherer Kolonialmacht Portugal kündigte an, 60 Spezialkräfte für Trainings zu schicken.
UN-Schätzungen zufolge sind seit Beginn der Kämpfe rund 12.800 Menschen aus Palma in die umliegenden Gegenden geflohen, knapp die Hälfte davon Kinder. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte den Angriff auf die 67.000-Einwohner-Stadt Palma für sich reklamiert. Nach mehreren Tagen hat die mosambikanische Armee am 4. April mitgeteilt, den Ort vollständig zurückerobert zu haben.
Seit Oktober 2017 greifen islamistische Kämpfer staatliche Einrichtungen und Siedlungen in der Provinz Cabo Delgado im Norden des Landes an. Nach UN-Schätzungen wurden in dem Konflikt bisher mehr als 2.000 Menschen getötet, fast 700.000 Menschen sind geflohen.