Das Land stelle für die Entwicklung der elektronischen Führer 52.000 Euro zur Verfügung, kündigte das Wirtschaftsministerium von Sachsen-Anhalt an. Mit Hilfe der handlichen Geräte könnten die Besucher das Gebäude, das durch den Thesenanschlag Martin Luthers 1517 bekannt wurde, auf eigene Faust erkunden.
Dabei werde die Wittenberger Schlosskirche in ihrer heutigen sowie im Zustand wie vor 500 Jahren vorgestellt, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Informationen könnten sowohl in deutscher wie auch englischer Sprache abgerufen werden. Zudem werde in Zusammenarbeit mit der Wittenberger Gesamtschule "Philipp Melanchthon" ein digitales Schülerquiz entwickelt. Mit seiner Hilfe sollen auch jüngere Menschen für die Geschichte der Reformation und ihre Folgen interessiert werden.
Der digitale Fortschritt mache vor der Thesentür nicht halt, sagte der Kustos des Schlosskirchenensembles, Jörg Bielig. Auch die weltberühmte Schlosskirche müsse sich den Herausforderungen der Zeit stellen. Als Bestandteil des Welterbes sei man verpflichtet, dabei ein hohes Maß an Gestaltung und Inhalt zu gewährleisten. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sieht in dem Projekt ein Beispiel für die Bemühungen des Landes, noch während der Corona-Pandemie die Investitionen in digitale und touristische Infrastrukturen zu forcieren. Nur so finde die Tourismuswirtschaft möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur, sagte er.