Tübingen (epd). Der Theologe Hans Küng ist am Dienstag im Alter von 93 Jahren in Tübingen gestorben. Dies teilte die Stiftung Weltethos in Tübingen mit, deren Gründer und langjähriger Präsident er war. Der 1928 im schweizerischen Sursee geborene Küng war ab 1960 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er kritisierte auch Strukturen der Katholischen Kirche und die Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes sowie traditionelle Interpretationen christologischer Dogmen. Deshalb hatte ihm die Deutsche Bischofskonferenz Ende 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis entzog.
Damit er weiter lehren konnte, gliederte die Universität Tübingen Küngs damaliges Institut für Ökumenische Forschung aus der Katholisch-Theologischen Fakultät aus. 1980 wurde Hans Küng fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen sowie Ehrendoktorate von Universitäten weltweit. Die Stiftung Weltethos gründete er 1995, um das von ihm konzipierte "Projekt Weltethos" gesellschaftlich und wissenschaftlich zu etablieren und voranzubringen.