Frankfurt a.M., Maputo (epd). Die von Islamisten eingenommene Stadt Palma in Nord-Mosambik ist Medienberichten zufolge wieder unter der Kontrolle der Regierung. Die Armee habe die 67.000-Einwohner-Stadt am Wochenende vollständig zurückerobert, berichtete die Zeitung "Notícias" unter Berufung auf einen Militärsprecher am Montag. Bewaffnete hatten die Stadt am 24. März angegriffen und nach mehreren Tagen heftiger Kämpfe erobert.
Das Militär und der Gouverneur der Provinz Cabo Delgado, Valgy Tauabo, erklärten, die Bevölkerung könne bald wieder nach Palma zurückkehren. Rund 8.000 Menschen sind laut dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) in den vergangenen Tagen aus der Stadt geflohen. Die Zahl könnte laut den Vereinten Nationen höher liegen, weil sich viele Menschen noch versteckt hielten und die Informationsversorgung aus der Region schlecht sei.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte den Angriff auf Palma für sich reklamiert und erklärt, die Stadt zu kontrollieren. Laut IS wurden dabei 55 Soldaten und christliche Bewohner getötet. Die mosambikanische Armee sprach von Dutzenden Toten. Seit Oktober 2017 greifen islamistische Kämpfer staatliche Einrichtungen und Siedlungen in Cabo Delgado im Norden des Landes an. Nach UN-Schätzungen wurden in dem Konflikt bisher mehr als 2.000 Menschen getötet, rund 670.000 Menschen sind geflohen.