Dresden (epd). Nach jahrelanger Verzögerung beginnt an diesem Montag vor dem Landgericht Dresden der Prozess gegen drei Mitglieder der rechtsextremen Vereinigung "Faust des Ostens". Den Männern zwischen 30 und 37 Jahren wird Rädelsführerschaft beziehungsweise die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, wie das Landgericht in Dresden mitteilte. Sie sollen 2011 und 2012 wechselweise an gewalttätigen Auseinandersetzungen der Hooligan-Gruppe beteiligt gewesen sein.
Laut den Ermittlungen wurde "Faust des Ostens" 2010 gegründet. Zwei der Beschuldigten sollen daran beteiligt gewesen sein. Bis Oktober 2012 seien im Umfeld der Gruppe 80 Personen aktiv gewesen, unter anderem gegen Fußballfans sowie bei Angriffen auf Polizeibeamte und Ausländer.
Im April 2011 soll es den Angaben zufolge in Dresden eine Auseinandersetzung gegeben haben, bei der Angehörige und Sympathisanten von "Faust des Ostern" ausländerfeindliche und rechtsradikale Parolen gerufen haben sollen. Durch Schläge und Tritte seien dabei drei Ausländer verletzt worden. Zwei der Beschuldigten sollen sich an einer gewalttätigen Auseinandersetzung am Himmelfahrtstag 2012 auf dem Dresdner Hauptbahnhof beteiligt haben.
Gegen zwei weitere Mitglieder von "Faust des Ostens" war das Verfahren eingestellt worden, in einem Fall gegen Zahlung einer Geldauflage. Für die am Montag beginnende Hauptverhandlung sind weitere Termine bis Mitte Juli geplant. Die Beschuldigten sind bislang auf freiem Fuß.