Berlin (epd). Das brutale Vorgehen der Militärs gegen friedliche Demonstranten in Myanmar mit mindestens 114 Toten hat international Empörung ausgelöst. "Die Bilder und Nachrichten, die uns aus Myanmar erreichen, sind zutiefst schockierend", erklärte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Sonntag. Das Militär in dem südostasiatischen Land habe friedliche Demonstranten und sogar Kinder getötet. "Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Angehörigen der Opfer", erklärte Maas.
Die EU habe deutlich gemacht, dass sie das brutale Vorgehen gegen die Bevölkerung in Myanmar nicht hinnehme, und Sanktionen gegen die Militärjunta verhängt. "Und wir werden weiter mit unseren internationalen Partnern entschieden dafür eintreten, dass diese sinnlose Gewalt, die mit jedem Tag nur weiter ausufert, endet und Myanmar auf den Weg der Demokratie zurückkehren kann", betonte Maas.
Am Samstag waren Sicherheitskräfte in Myanmar mit großer Härte gegen friedliche Demonstranten vorgegangen. Seit dem Militärputsch am 1. Februar dauern die Proteste an. Nach Angaben der "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" (AAPP) wurden bis Samstagabend mindestens 423 Menschen bei Protesten getötet. Allerdings wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weitaus höher liegt. Mehr als 2.400 Personen sind derzeit inhaftiert, gegen 119 weitere wurden Haftbefehle erlassen.
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