Wiesbaden (epd). In der Corona-Pandemie ist der Alkoholkonsum in Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, verzeichnete der Bierverbrauch mit einem Minus von 5,4 Prozent auf 86,9 Liter pro Kopf einen regelrechten Einbruch gegenüber dem Vorjahr. Beim Schaumwein lag der Rückgang mit 2,1 Prozent niedriger. Bei sogenannten Zwischenerzeugnissen wie Sherry, Madeira oder Portwein wurde dagegen ein Zuwachs verzeichnet: Durchschnittlich 0,2 Liter wurden davon pro Kopf verbraucht, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2019.
Die Preise für Bier, Schaumwein und Spirituosen sanken im vergangenen Jahr - auch bedingt durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze in der zweiten Jahreshälfte. Den stärksten Preisrückgang verzeichneten Sekt, Prosecco und Champagner (minus 1,2 Prozent gegenüber 2019), gefolgt von Bier (minus 0,9 Prozent) und Spirituosen (minus 0,3 Prozent).
Insbesondere die Gastronomie-Schließungen und die abgesagten Großveranstaltungen zeigten demnach beim Bierabsatz Wirkung. Insgesamt setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager 2020 rund 8,7 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier und damit 508,2 Millionen Liter weniger als 2019 ab - ein Rückgang von 5,5 Prozent. Den bislang stärksten Absatzrückgang beim Bier gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verzeichnete die Statistikbehörde mit minus 27 Prozent im Januar 2021.
Die Zahl der in Deutschland betriebenen Braustätten ging im Corona-Jahr 2020 ebenfalls zurück: um 24 Brauereien auf insgesamt 1.528. Damit endete ein seit 2012 anhaltender stetiger Zuwachs an insbesondere kleineren Braustätten.