München (epd). Die bayerische Landesregierung wird auf die Kirchen beim Thema Ostergottesdienste laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) "keinen Druck" ausüben. Er habe bereits mit dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm über die Angelegenheit diskutiert, sagte Söder am Dienstag nach der Kabinettssitzung. Es bleibe gleichwohl beim Appell "zu vermehrt virtuellen Angeboten" aufgrund der Corona-Lage, erläuterte der Ministerpräsident. Die Möglichkeit zu Präsenz-Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen bleibe also bestehen.
Für Unruhe und teilweises Unverständnis bei den Kirchen hatte ein Punkt des Beschlusses der Regierungschefs von Bund und Ländern vom Dienstagmorgen gesorgt. Im Beschlusspapier über zusätzliche Corona-Maßnahmen rund um Ostern heißt es: "Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen, mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen." Des Weiteren wurde von der Runde wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen eine "erweiterte Ruhezeit" beschlossen.
Demnach sollen Gründonnerstag (1. April) und Karsamstag (3. April) zu einmaligen Ruhetagen erklärt werden. Dadurch soll das Land vom 1. April bis zum Ostermontag am 5. April komplett herunterfahren. Katholische und evangelische Kirche reagierten auf den Appell der Runde überrascht. Zumal "das wichtigste Fest der Christen" von den Entscheidungen betroffen sei, sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am frühen Dienstagmorgen dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Ein Sprecher der bayerischen Landeskirche bestätigte das Gespräch zwischen Bedford-Strohm und Söder. Zu den genauen Inhalten des Gesprächs gab es keine weiteren Informationen.