So sei ein Stationenweg entwickelt worden, der in der Karwoche mit der Straßenbahn an markante Orte in Bremen führe und Bibeltexte mit Gedanken, Ideen und Fragen verbinde. "Er ist eine Einladung, sich auch in Zeiten von Corona auf den Weg zu machen, allein oder zu zweit", erläuterte Hatscher.
In der Innenstadtkirche Unser Lieben Frauen ist zudem ein Kreuzweg mit 14 Bildern des Holzschnitt-Künstlers Walter Habdank geplant. Gleich nebenan im St.-Petri-Dom soll schon ab Sonntag, 21. März, ein anderthalb Meter hohes und bunt bemaltes Riesen-Osterei aufgebaut werden, das der Bremer Künstler Thomas Hinte gebaut hat. Hatscher: "Es hat einen Schlitz, in den Besucherinnen und Besucher des Doms Hoffnungsbotschaften einwerfen können. Da gibt es sicher viel, was die Menschen in diesen Zeiten bewegt und was ihnen Mut macht."
Mittagsgebete erinnern an Corona-Tote
Am Ostersonntag, 4. April, soll das Ei im Gottesdienst aufgebrochen werden, Künstler und Pastor wollen mit der Säge selbst Hand anlegen. Außerdem ist ebenfalls von diesem Sonntag an in einer Seitenkapelle des Doms ein kleiner Osterwald mit blühenden Fliederbäumen zu sehen. Wer will, kann dort ein selbst bemaltes Osterei aufhängen. Vom 29. März bis zum 3. April - Karfreitag ausgenommen - wird überdies in den Mittagsgebeten des Doms ab jeweils 12 Uhr an Verstorbene der Pandemie erinnert und ein Gedenkbuch ausgelegt.
Ein "Ostertaxi" gehört den Angaben zufolge zu den Attraktionen am Ostersonntag. Es kann im Bremer Stadtteil Vahr telefonisch angefordert werden. "Eine mobile Ausstellung zu Jesu Leben, Kreuzigung und Auferstehung", erläuterte Hatscher. Der rote Bulli enthalte Bilder, Musik, Heliumballons und eine Art "Kiosk" im Kofferraum mit Überraschungen. Außerdem seien neben einem Radiogottesdienst am Karfreitag (10 Uhr) zahlreiche weitere Gottesdienste geplant, auch als digitale oder telefonische Angebote.
"Wenn alles so bleibt wie es ist, gibt es maximal 100 Gottesdienst-Besucher, aber nur in den großen Kirchen, in denen 100 Leute auf Abstand zusammenkommen können", verdeutlichte Hatscher. Die Kapazitäten seien sehr unterschiedlich, manchmal seien es nur 15 oder 25. "Es gelten die bewährten Hygienekonzepte, unter anderem Maskenpflicht, Datenerfassung, Desinfektion, vorherige Anmeldung, kein Gemeindegesang und keine Bläser." Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören 61 Gemeinden mit rund 176.000 Mitgliedern.