Genf (epd). Die Vereinten Nationen brauchen dringen Geld für die Unterstützung von nahezu neun Millionen Südsudanesen. In dem Bürgerkriegsland seien 6,6 Millionen Menschen auf Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente und andere Güter von außen angewiesen, teilte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, am Dienstag in Genf mit. Dafür seien 2021 rund 1,7 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,4 Milliarden Euro) nötig. Die Menschen im Südsudan seien mit der schlimmsten Hungerkrise seit der Unabhängigkeit des Landes 2011 konfrontiert.
In einem separaten Aufruf rief das Flüchtlingshilfswerk UNHCR die internationalen Geber auf, rund 2,2 Millionen südsudanesische Geflohene außerhalb des Landes zu unterstützen. Dafür seien im laufenden Jahr 1,2 Milliarden US-Dollar (etwa eine Milliarde Euro) nötig.
Im ölreichen Südsudan, das vor zehn Jahren vom Sudan unabhängig wurde, begann 2013 ein Bürgerkrieg, vor dem viele Menschen flüchteten. Zwar einigten sich Präsident Salva Kiir und Rebellen unter seinem Gegenspieler Riek Machar Ende Februar vergangenen Jahres auf eine gemeinsame Regierung, trotzdem flammt die Gewalt immer wieder auf.