Dresden (epd). Im Fall der drohenden Abschiebung eines in Pakistan verfolgten Christen hat sich das Bistum Dresden-Meißen eingeschaltet. Der Dresdner katholische Bischof Heinrich Timmerevers habe sich beim sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) für den Mann eingesetzt, teilte der sächsische SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter am Montag in Dresden mit, der den Fall öffentlich bekanntgemacht hatte und einen Stopp der Abschiebung fordert. Der Mann war aus Pakistan geflüchtet und lebt seit 13 Jahren in Deutschland.
Er befindet sich laut Richter in Abschiebehaft. Es sei unzumutbar, den Mann nach Pakistan abzuschieben und ihn der realen Gefahr religiös begründeter Verfolgung auszusetzen. Seine Abschiebung wäre eine "menschliche Katastrophe, ein politischer Skandal und ein ökonomischer Unsinn", sagte Richter.
Der zuletzt geltende Aufenthaltstitel sei abgelaufen. Dem verheirateten Mann sei gesagt worden, dass er in der deutschen Botschaft in Pakistan einen neuen Antrag auf Aufenthalt in Deutschland und auf Familienzusammenführung stellen könne. Die Bearbeitung eines solchen Antrags dauert Richter zufolge mindestens ein Jahr. Die zuständigen Behörden würden in Kauf nehmen, dass es dem Mann möglicherweise niemals gelingen wird, nach Deutschland zurückzukehren, obwohl er mit einer Deutschen verheiratet ist.
Richter zufolge will sich in dem Fall der Leiter der Werteakademie mit Sitz in Sachsen, Axel Schmidt-Gödelitz, schriftlich an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wenden. Für den 17. März sei von Leipzig aus eine Sammelabschiebung nach Pakistan geplant.