Stuttgart (epd). Die zehn Missionswerke im Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW) setzen sich für eine Aussetzung der Patentrechte auf Impfstoffe ein, die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig sind. Angesichts der Verhandlungen mit der Welthandelsorganisation (WTO) fordern sie die deutsche Regierung und die Europäische Union zudem auf, auf eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen zu bestehen, wie die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) am Montag mitteilte. Die ungerechte Verteilung von Impfstoffen auf Kosten von Armen dürfe nicht hingenommen werden.
Mit großer Sorge beobachteten die Werke die Situation in den Ländern ihrer Partner- und Mitgliedskirchen im Pazifik, in Asien, Afrika und Lateinamerika. "Tausende Menschen werden an der Erkrankung, aber auch an den Folgen weltweiter Lockdown-Regelungen sterben, da dadurch Armut und Hunger vervielfacht werden", sagte der EMW-Direktor Rainer Kiefer.
Die Patente, die von den Industrienationen angemeldet wurden, bedeuteten für die Länder dieser Regionen eine große Benachteiligung beim Einkauf auf dem Weltmarkt. Es sei zu befürchten, dass es unter den gegebenen Bedingungen bis zu zwei Jahre dauern könnte, bis in allen Ländern im globalen Süden genügend Impfungen vorgenommen werden können, um die Pandemie zu stoppen, kritisierten die Missionswerke.