Frankfurt a.M., Addis Abeba (epd). In der äthiopischen Krisenregion Tigray gibt es laut "Ärzte ohne Grenzen" kaum mehr funktionierende Krankenhäuser. In dem seit November andauernden Konflikt seien fast drei Viertel der Kliniken geplündert worden und fast 90 Prozent nicht mehr funktionsfähig, erklärte die Hilfsorganisation am Montag. Jede fünfte Gesundheitseinrichtung sei von Soldaten besetzt. Dadurch hätten viele Menschen keinen Zugang mehr zum Gesundheitssystem.
Die Regierung widersprach den Angaben von "Ärzte ohne Grenzen". Rund drei Viertel der Krankenhäuser in Tigray seien in Betrieb, zitierte der regierungsnahe Sender Fana BC am Montag den Bericht eines ministeriellen Komitees. Die äthiopische Zentralregierung begann im November eine Offensive gegen die Regionalregierung in Tigray. Tausende Menschen fielen seither der Gewalt in Tigray zum Opfer, mehr als 61.000 sind nach UN-Schätzungen ins Nachbarland Sudan geflohen.