Schuster sagte anlässlich turnusmäßiger Gespräche zwischen dem Präsidium des Zentralrats und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Berlin: "Das christlich-jüdische Verhältnis war nie so gut wie heute." Gemeinsam wolle man sich für demokratische Grundrechte wie die Religionsfreiheit und den Schutz von Minderheiten einsetzen, gerade im Super-Wahljahr.
Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, verurteilte den Anstieg antisemitischer Straftaten. "Wenn Jüdinnen und Juden in Deutschland Ziel von Hass und Gewalt werden, und Synagogen Ziel brutaler Terroranschläge werden, dann mischen sich bei mir Gefühle von Ohnmacht und großer Trauer mit Abscheu und Zorn", sagte der bayerische Landesbischof. Es sei unerlässlich, dass sich die Religionen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft in einer möglichst breiten Allianz für jüdisches Lebens solidarisch starkmachten und im Kampf gegen Judenfeindschaft engagierten.
Das Treffen, an dem Schuster und Bedford-Strohm teilgenommen hatten, fand wegen der Corona-Pandemie online statt. Beide Delegationen verabredeten demnach, den Austausch zwischen dem Rat der EKD und dem Zentralrat der Juden regelmäßig fortzusetzen.
Schuster und Bedford-Strohm waren im August 2020 mit einer gemeinsamen Delegation in das ehemalige nationalsozialistische Konzentrationslager Auschwitz gereist, um dort der Opfer der Schoah zu gedenken. Es war das erste Mal, dass ein EKD-Ratsvorsitzender Auschwitz besuchte.