Bonn (epd). Das Bonner Beethoven-Orchester ist in die Reihe der Klimabotschafter der Vereinten Nationen aufgenommen worden. Damit verschreibt sich das Ensemble der UN-Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und die Förderung des Friedens, wie die Stadt Bonn am Sonntag mitteilte. Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats, übergab demnach die Urkunde am Samstag am Rande einer Aufzeichnung von Beethovens 6. Sinfonie für eine TV-Ausstrahlung am 23. März. Die "Pastorale" genannte Sinfonie gelte als Ausdruck der Naturliebe Beethovens und sei zugleich Aufruf, die Schöpfung zu wahren und zu schützen, hieß es.
"Die Arbeit des Beethoven-Orchesters Bonn ist ein Zeugnis für die Kraft der Musik, Barrieren zu überwinden und Brücken zwischen Gemeinschaften zu bauen", würdigte Espinosa die rund 100 Musikerinnen und Musiker. Sie freue sich, dass sie die Arbeit der Vereinten Nationen für eine friedlichere, inklusivere und geeinte Welt unterstützen wollen.
Musik habe auch die Kraft, Zukunft menschenwürdig mit zu gestalten, betonte der Generalmusikdirektor des Orchesters, Dirk Kaftan. Ein Schritt in Richtung globale Verantwortung habe das Beethoven-Orchester bereits 2018 unter anderem mit dem Projekt "Beethoven Moves" gemacht, das in Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfswerk Don Bosco Mission Straßenkinder in der kolumbianischen Millionenstadt Medellín unterstützt. Das Ensemble ist zudem Mitglied im 2020 gegründete Verein "Orchester des Wandels Deutschland", der mit Benefizkonzerten zahlreiche Projekte zum Klimaschutz regional und international fördert.
Das Orchester will laut Kaftan den Blick auf weitere Umweltprojekte lenken. Darunter ist zum Beispiel der Verein "Eben!Holz", der sich auf Madagaskar für die Aufforstung von exotischen Hölzern - die auch im Musikinstrumentenbau verarbeitet werden - einsetzt. Zudem überlegt das Beethoven-Orchester, jährlich am World-Earth-Day (5. Juni) zu einer Benefiz-Umweltgala einzuladen.