Sorgentelefon für Kinder und Eltern verzeichnet gestiegene Nachfrage

Sorgentelefon für Kinder und Eltern verzeichnet gestiegene Nachfrage

Wuppertal (epd). Die kostenlose und anonyme Telefon- und Onlineberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern der "Nummer gegen Kummer" war im Corona-Jahr 2020 sehr gefragt. Mehr als 460.000 Kinder und Jugendliche und über 33.000 Eltern meldeten sich telefonisch oder online, wie der Trägerverein am Donnerstag in Wuppertal mitteilte. Aus diesen Kontakten entwickelten sich knapp 130.000 Beratungen, rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Vor allem die Online-Beratung für Kinder und Jugendliche und das Elterntelefon seien so gefragt gewesen wie nie zuvor, hieß es. Die Zahl der Online-Beratungen für Kinder und Jugendliche stieg gegenüber 2019 um rund 30 Prozent von 10.500 auf 13.700. Am Elterntelefon schnellte die Zahl der Beratungen sogar um 64 Prozent von 10.800 auf 17.800 nach oben.

Hintergrund vieler Anrufe waren offenbar die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Familien. Erste Auswertungen zeigten, dass viele Eltern über ihre Belastungen durch die Betreuungssituation der Kinder, Konflikte in der Familie oder Gefühle der Verunsicherung und Überforderung sprechen wollten. Auch Kinder hätten in der Beratung vermehrt über psychische Probleme, Einsamkeit, Konflikte und Gewalt in der Familie berichtet.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) dankte den ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern und dem Verein "Nummer gegen Kummer" für ihren Einsatz in den letzten Monaten. "Sie haben sich unter den erschwerten Bedingungen in der Pandemie täglich und auch an den Feiertagen um die Nöte der Ratsuchenden gekümmert."

Der Verein "Nummer gegen Kummer" ist der Dachverband der 91 lokalen Vereine, die in Deutschland eine kostenlose telefonische Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern anbieten. Träger der Beratungstelefone sind den Angaben zufolge überwiegend örtliche Verbände des Deutschen Kinderschutzbundes und anderer Wohlfahrtsverbände.