"Ich denke, wir brauchen alle jetzt gerade eine Aufmunterung", sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch im Gespräch mit Radio Bremen. Da könne es helfen, "darauf zu verzichten, jeden Morgen die arme Frau an der Supermarktkasse griesgrämig anzugucken".
In der rund 40-tägigen Fasten- oder Passionszeit vor Ostern kommt es Käßmann zufolge gar nicht unbedingt auf Verzicht an, sondern mehr darauf, etwas anders zu machen. Es sei eine Zeit der Konzentration auf das Wesentliche: "Ich kann mir neben dem Lächeln an der Supermarktkasse auch vorstellen, jeden zweiten Tag einen Brief zu schreiben an eine Freundin, von der ich weiß, dass sie sehr alleine ist. Oder an den Onkel, der im Altenheim schon lange nicht mehr besucht wurde."
Außerdem empfiehlt Käßmann, nicht ständig auf die Corona-Zahlen starren. Die frühere hannoversche Landesbischöfin wies außerdem auf die evangelische Fastenaktion hin, die in diesem Jahr unter dem Motto "Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden" läuft. Sich gedanklich nicht einzuengen - "das ist ein Blick nach vorne auch in Coronazeiten". Koordiniert wird "7 Wochen Ohne" von einem Projektbüro im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt am Main.