Berlin, Hanau (epd). Zum ersten Jahrestag des Anschlags von Hanau hat Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) mehr Einsatz im Kampf gegen rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland gefordert. "Die rassistischen Morde von Hanau verpflichten uns alle, mehr zu tun", sagte Widmann-Mauz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Bei dem Anschlag vom 19. Februar 2020 hatte ein 43 Jahre alter Mann neun Menschen aus Einwandererfamilien erschossen, anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Das Motiv für die Tat war den Erkenntnissen zufolge Fremdenfeindlichkeit. Für den ersten Jahrestag ist in der hessischen Stadt eine Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant.
Widmann-Mauz betonte, es sei richtig, dass "die Bundesregierung den Kampf gegen Rassismus mit konkreten Maßnahmen von der Prävention über die Strafverfolgung bis hin zur Hilfe und Beratung für Betroffene" vorantreibe. "Und deshalb ist jede und jeder einzelne gefragt, klare Haltung zu zeigen und die Stimme gegen Hass und Gewalt zu erheben." Die Staatsministerin fördert mit der Bundeszentrale für politische Bildung mit jeweils 125.000 Euro die Initiative #MeineStimmeGegenHass der Deutschlandstiftung, die Erinnerungsarbeit für die Opfer von rechtsextremer Gewalt leistet.
Anlässlich des Jahrestages des Anschlags hat die Stiftung eine neue Kampagne aufgelegt. "Wir müssen in der reellen wie in der digitalen Welt gegen diesen Hass entschlossen vorgehen. Den Nährboden solcher Ideologien müssen wir alle zusammen trockenlegen", sagte der Vorsitzende des Stiftungsrates der Deutschlandstiftung Integration, der frühere Bundespräsident Christian Wulff, den Funke-Zeitungen.