Berlin (epd). Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge das Mandat für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr bis Ende des Jahres verlängern. Die Höchstgrenze bei der Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die nach Afghanistan entsandt werden können, soll gleich bleiben, wie das ARD-Hauptstadtstudio am Dienstag berichtete. Das bisherige Mandat mit einer Obergrenze von 1.300 Armeeangehörigen endet Ende März. Ein Entwurf für eine Verlängerung befinde sich derzeit in der Abstimmung zwischen den Ministerien und soll kommenden Mittwoch im Kabinett vorgelegt werden, hieß es.
Die Taliban verlangen einen Abzug der ausländischen Truppen bis Ende April. Da jedoch weder die Verhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung vorankommen, noch die Anschläge der Taliban weniger werden, scheint ein Ende des Nato-Einsatzes in dem Land zunehmend unwahrscheinlich. Außenminister Heiko Maas (SPD) hat sich bereits für ein neues Mandat ausgesprochen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der ARD, man befinde sich gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt in den Vorbereitungen, eine Verlängerung des Mandats sei möglich und vorstellbar.
Die Verhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in der katarischen Hauptstadt Doha, die im September begonnen haben, stocken seit Wochen. Auch die Gewalt in Afghanistan hat zugenommen, weshalb auch die neue US-Regierung zögert, ihre Soldaten abzuziehen. Die USA und die Taliban hatten unter der früheren Regierung im Februar ein Abkommen zum Abzug der US-Truppen vereinbart.