Köln (epd). Jugendverbände kritisieren die Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes NRW. Auch 2020 hätten Minderjährige immer noch zu lange in diesen Sammelunterkünften für mehrere hundert Bewohner leben müssen, "die alles andere als kindgerechte Orte sind", erklärte die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge NRW am Donnerstag in Köln. Sie appellierte an die Landesregierung, das Recht der betroffenen Kinder auf Schutz vor Gewalt und auf Zugang zu frühkindlicher Bildung und Schule sicherzustellen.
Das Land solle seine Handlungsspielräume zum Wohle der Kinder und Jugendlichen nutzen und den Aufenthalt von Familien in den Sammelunterkünften auf das rechtliche Maß verkürzen, fordern die Verbände. Außerdem müssten Bildungsvorhaben in die Praxis umgesetzt werden. Das vom Land angekündigte "schulnahe Bildungsangebot" für Kinder und Jugendliche in Unterbringungseinrichtungen habe es Ende 2020 erst in knapp einem Drittel der Unterkünfte gegeben, hieß es weiter. "Das ist eindeutig zu wenig."
In der Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge NRW haben sich freie Träger der Jugend- und Jugendsozialarbeit zusammengeschlossen, die sich für die Rechte von Flüchtlingskindern einsetzen.