Düsseldorf (epd). Eine neue Online-Bildungs-Plattform soll Pädagoginnen und Pädagogen künftig dabei unterstützen, gegen Antisemitismus aufzuklären. Mit dem virtuellen Methodenkoffer "Malmad" solle eine wichtige Lücke in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit geschlossen werden, teilte die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus (Sabra NRW) am Mittwoch in Düsseldorf anlässlich des Starts der Website mit. Prägungen durch Ideologien und Vorurteile fänden bereits bei Kindern statt, sagte Asli Sevindim, Abteilungsleiterin im nordrhein-westfälischen Integrationsministerium. Frühes Handeln sei deshalb entscheidend. Die Landesregierung fördert das Projekt.
"Mit Malmad möchten wir Lehrende an Bildungsinstitutionen, Schulen und Vereinen dabei unterstützen, die Leerstellen zu Themen wie dem gegenwärtigen, vielfältigen Judentum oder dem Staat Israel mit qualifiziertem Material zu füllen", sagte Olga Rosow, Leiterin der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Trägerin der Servicestelle Sabra. Bislang beschränkten sich Lehrmaterialien zum Judentum vor allem auf die Vergangenheit und Themen wie den Holocaust. Antisemitismus sei aber auch heute ein alltagsprägendes Problem, mit dem die meisten Jüdinnen und Juden konfrontiert würden, betonte Projektmitarbeiterin Sophie Brüss. Sehr häufig sei die Schule Schauplatz antisemitischer Vorfälle.