Berlin (epd). Nach anderthalbjähriger Bauzeit eröffnet die Berliner Stadtmission am Mittwoch ihre neues "Zentrum am Zoo". Die Räume in einer früheren Polizeistation in den Katakomben des Bahnhofs Zoo stehen künftig Obdachlosen und von Armut Betroffenen für Beratung, Bildung und Begegnungen zur Verfügung, wie der Koordinator des Zentrums, Wolfgang Nebel, am Dienstag sagte. Das zehnköpfige Team um Nebel umfasst Sozialarbeiter, Psychologinnen, eine Diakonin, Haustechniker sowie Pädagoginnen und Pädagogen.
Das Zentrum bietet laut Nebel psychologische und soziale Beratungsmöglichkeiten für Obdachlose. Zudem wird es Bildungsangebote geben etwa für Schulklassen, Vereine und Firmen zum Thema Obdach- und Wohnungslosigkeit. Auch die Sicherheitsdienste von S-Bahn und Deutscher Bahn werden hier geschult, sagte der Koordinator. Schirmfrau des Bildungsbereiches ist Deutschlands First Lady, Elke Büdenbender. Ferner sind Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen geplant, die allen Interessierten offen stehen. "Wir wollen Begegnungen auf Augenhöhe", sagte Nebel: "Unser Haus steht allen offen."
Die Deutsche Bahn stellt nach Angaben der Stadtmission die Räumlichkeiten für 25 Jahre kostenlos zur Verfügung und übernimmt auch die laufenden Betriebskosten. Die Baukosten von rund 2,4 Millionen Euro wurden unter anderem vom Berliner Senat und der Deutschen Klassenlotterie gefördert.
Das bundesweit einmalige Projekt sieht sich als Ergänzung zur benachbarten Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo. Dort werden täglich zwischen 500 und 700 Obdachlose mit Kleidung und Lebensmitteln versorgt.